Skaten und lernen – Mehr als ein „weiteres“ Jugendhilfeangebot!

Als ansässige Schule im Stadtteil Trier West reagieren wir besorgt auf die Pläne der Stadt, die halbe Stelle der Jugendsozialarbeit in der Skatehalle im Stadtteil Trier West nicht zu bewilligen. Besonders irritierend finden wir die Aussage seitens der Stadt, dass mit einem Jugendzentrum der stadtteilbezogene Bedarf an Jugendarbeit in Trier West bereits gedeckt sei. Ein Jugendzentrum mit einer Skatehalle zu vergleichen, geht völlig an der Interessenlage von Kindern und Jugendlichen und deren auch durch die Pandemiejahre veränderten Bedürfnislage vorbei. Gerade in einem Brennpunkt ist der Bedarf an motivationaler Jugendarbeit nie ganz gedeckt und am Ende sind die jeweiligen Angebote der Einrichtungen auch in keiner Weise vergleichbar. Gerade das jetzige Angebot der Skatehalle und der momentan stattfindenden Jugendsozialarbeit und des damit verbundenen Konzepts, dass Kinder und Jugendliche dreimal in der Woche kostenlos das Angebot der Skatehalle nutzen können, ist vor allem für Kinder und Jugendliche aus sozioökonomisch schwächeren Familienstrukturen enorm förderlich. Kinder, die selten aus dem eigenen Stadtteil rauskommen und die durch eine Verlagerung des Angebotes ans andere Ende der Stadt dieses größtenteils nicht mehr wahrnehmen würden. Genau hier bestätigt sich der große integrative Wert des jetzigen Standortes und des jetzigen Konzepts. Kinder und Jugendliche aus allen sozialen Milieus treffen zusammen und somit eröffnen sich für alle neue, wertvolle Perspektiven und Möglichkeiten. Unter den Schülerinnen und Schülern der Kurfürst Balduin Realschule plus erfreut sich das Angebot der Jugendsozialarbeit großer Beliebtheit. Hierzu gehören auch regelmäßige Klassenbesuche, um dort mit Bewegung und Spaß die Stärken der Schülerinnen und Schüler ganz klar in den Vordergrund zu stellen und mit dem daraus resultierenden wachsenden Selbstwert am Ende auch die Lern- und Leistungsmotivation zu steigern. Die Wichtigkeit der sich dort intensivierenden Beziehungsarbeit zwischen Schülerschaft und Lehrpersonal muss eigentlich nicht weiter ausgeführt werden. Die Skatehalle gehört an den jetzigen Standort und hat sich dort bewährt, damit unterstützen wir die Betreibenden der Skatehalle durchweg in der Ablehnung einer Standortveränderung. Statt Stellen zu streichen, wäre eine Ausbau der Jugendsozialarbeit in diesem Bereich gar wünschenswert.

Beitrag von Jessica Kreutz

Ebenfalls erschienen als Leserbrief im Trierischen Volksfreund

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